Der englische Ausspruch "Use it or lose it" bedeutet "Nutze es oder du wirst es verlieren". Er drückt treffend aus, wie geistige und körperliche Fähigkeiten Älterer schrumpfen, nachdem diese aufgehört haben, ihre Fähigkeiten zu benutzen. Ein Teufelskreis beginnt. Wie Sie ihm entkommen?
Wer rastet, rostet
Andreas Kruse, Gerontologe und verantwortlicher Autor der Altenberichte des Bundestags, schreibt in der Online-Zeitschrift "bildungsforschung" im Jahr 2006:
"Unabhängig vom Lebensalter wird durch regelmäßige physische Aktivität eine Verbesserung der Gesundheit erreicht."
Und Rudolf Tippelt, deutscher Erziehungswissenschaftler und Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München, führt in den Vorbemerkungen zum Fachbuch "Weiterbildung in der zweiten Lebenshälfte", Hrsg. Andreas Kruse, 2008, aus:
"Das regelmäßige Training kognitiver Funktionen trägt dazu bei, dass die Plastizität der Intelligenz länger erhalten bleibt."
"Plastizität" heißt, dass die Lebensdauer Ihrer Fähigkeiten nicht von einer starren genetischen Vorgabe, sondern von Ihnen selbst, von Ihrer Nutzung Ihrer Fähigkeiten abhängt. Fähigkeiten lassen im Alter naturgemäß nach. Manche Ältere lassen dann ihre Fähigkeiten brach liegen. Schon wird die Volksweisheit "Wer rastet, rostet" wahr. Denn die Fähigkeiten schrumpfen dann noch mehr. Der Mensch baut ab und lässt sie deshalb weiter brach liegen. Die Fähigkeiten lassen weiter nach. Ein Teufelskreis, eine mächtige Dynamik, die sich, einer Spirale gleich, zwingend abwärts dreht. Das muss nicht sein.
Wahrheit über Hans
Wenn Sie nämlich Ihre Fähigkeiten regelmäßig nutzen, entkommen Sie nicht nur dem Teufelskreis sich auflösender Ressourcen, sondern Sie steigern darüberhinaus sogar Ihre Leistung.
Die Erforschung des Alterns hat gezeigt, dass
"bis ins höchste Alter Reservekapazitäten bestehen, die sich durch geeignete Trainings mit Gewinn aktivieren lassen" (Schmitt, Eric, "Altersbilder und die Verwirklichung von Potenzialen des Alters" in "Weiterbildung in der zweiten Lebenshälfte", 2008)
und
"Der durch Training erzielte Leistungszuwachs lässt sich ... bei einem alternden Zentral-Nerven-System nachweisen." (Kruse, Andreas, "bildungsforschung", 2006)
"Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr" ist also falsch. Wahr ist vielmehr "Was Hänschen lernt, kann Hans auch lernen". Hans lernt zwar langsamer als Hänschen, doch er lernt und es hält ihn fit.
Körper - Geist - Seele
In "Weiterbildung in der zweiten Lebenshälfte" benennt Andreas Kruse zukünftig bedeutsame Bildungsaktivitäten für Ältere:
"kognitive, alltagspraktische, physische, ästhetische und sozialkommunikative Tätigkeiten, die das Individuum fordern und fördern und zugleich von diesem als sinnerfüllt erlebt werden."
Warum erfüllen die Schauspielkurse für Ältere von Schauspiel 55 plus diese Anforderungen? Weil Schauspiel viele Künste in sich vereint und Menschen körperlich, geistig und seelisch anspricht - sowohl die Zuschauenden, als auch die Spielenden.
Für manch Einen ist Schauspielen gar die Mutter aller Künste. So führen Hermann Marggraff und Karl Herloßsohn in ihrem 1839 erschienenen "Theater-Lexikon" aus, dass
"Nachahmung, ... als die Mutter aller Künste betrachtet werden kann."
Bonnie Vorenberg, Präsidentin des Artage Senior Theatre Resourcecenter in Portland, Oregon, USA, spinnt den Gedanken im Jahre 2014 weiter, und sagt:
"Theater vereint alle Kunstformen in sich und ist deshalb auf physischer, geistiger, kultureller, emotionaler und vor allem auch sozialer Ebene ein Gewinn." (Ausgabe 06/2014 des kubia Magazins Kulturräume+)
Aktiv mit Schauspiel 55 plus
Schauspielen fordert und fördert Ältere ganzheitlich. Die empfohlene körperliche und kognitive Beschäftigung ist in Schauspiel 55 plus in einem Angebot vereint. Schauspiel 55 plus hilft Menschen, die das möchten, während des Älterwerdens mit allen Sinnen aktiv zu bleiben.
Bild: Auszug aus Kursmappe Schauspiel 3
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